Zuerst die gute Nachricht: Die Zahngesundheit erfreut sich einer sehr positiven Entwicklung im Alter der Kinder und Jugendlichen. In den letzten zwanzig Jahren sank die Anzahl der Karieserkrankungen um über 60 %, d. h. inzwischen weist jeder dritte Zwölfjährige ein absolut gesundes Gebiss auf. Dieses erfreuliche Ergebnis verdanken wir der intensiven Aufklärung und den sorgfältigen Prophylaxe-Maßnahmen in deutschen Zahnarztpraxen, in den Kindergärten und natürlich auch in den Grundschulen. Weiterhin sorgen auch die ständig verbesserten Rezepturen in Zahnpasta und sonstigen Zahnpflegeprodukten für diese günstige Entwicklung.

[quote_right]Ich habe große Angst vorm Zahnarzt – das möchte ich meinen Kindern ersparen! – Francesca D., Dortmund[/quote_right]

Der Besuch beim Kinderzahnarzt lohnt sich - wieso erfahren Sie auf www.online-zahnklinik.deNichtsdestotrotz ist der Kampf um dauerhaft gesunde Kinderzähne noch lange nicht gewonnen. So behandeln Kinderzahnärzte noch immer die in Deutschland sehr stark verbreitete frühkindliche Karies (ECC: Early Childhood Caries), die bereits die ersten Milchzähne befällt und als häufigste chronische Erkrankung gilt. Zum Vergleich: Allein im Vorschulalter überwiegt die frühkindliche Karies die chronische Asthma-Erkrankung um das Fünffache, den Heuschnupfen sogar um das Siebenfache! Was sich zunächst als scheinbar harmloser Zahnbelag zeigt oder durch weiße Punkte (White Spots) am Zahnschmelz zu erkennen gibt, kann letztendlich verheerende Folgen nach sich ziehen: Zunächst treten unangenehme Zahnfleischentzündungen auf, dann gibt sich die Karies vorzugsweise an den Eckzähnen und Schneidezähnen des Oberkiefers zu erkennen. Sehr schnell greift die Karies auf benachbarte Zähne über, bis letztendlich – sofern unbehandelt – sämtliche Milchzähne betroffen sind. Eine Narkose bzw. Vollnarkose für eine Sedierung bzw. den Einsatz von Kinderkronen ist nun kaum mehr zu vermeiden.

10 Tipps vom Kinderzahnarzt

Schauen wir uns zunächst die zwei häufigsten Einflussfaktoren der Kinderkaries an:

❶ So gut Sie es auch meinen: Die Nuckelflasche mit zucker- oder auch säurehaltigen Getränken gehört nicht mit ins Bett.

❷ Bitte unterschätzen Sie die Notwendigkeit der Zahnarztbesuche – auch im Kindesalter – nicht! Auch wenn es sich bei den Milchzähnen nicht um bleibende Zähne handelt, so können schon jetzt irreparable Schäden im Gebiss entstehen, sprich: Schmerzen, Entzündungen, Eiter, unangenehme Zahnbehandlungen und damit verbunden eine lebenslange Zahnarztangst.

Setzen Sie sich intensiv mit der Thematik rund um den Zahnarzt und den Termin in der Zahnarztpraxis auseinander, sodass Ihrem Kind der gelungene Start in ein möglichst dauerhaft zahngesundes Leben gelingt. Mit den folgenden Tipps machen Sie den Zahnarztbesuch zum Klacks:

Zähneputzen

➜ Beginnen Sie mit einer sorgfältigen Zahnpflege, sobald der erste Milchzahn durchbricht. Verwenden Sie einen etwa erbsengroßen Klecks einer speziellen Zahnpasta für Milchzähne auf einer weichen Kinderzahnbürste und übernehmen Sie das Putzen bzw. das Nachputzen bis ins Schulkindalter hinein.

➜ Kinderzähne wollen sorgfältig, aber auch sorgsam gepflegt werden: Hierzu setzen Sie die Zahnbürste vorsichtig und schräg am Zahnfleischsaum an, um dann an dieser Stelle sanft zu rütteln. Wichtig: Achten Sie darauf, alle Zahnflächen und Zähne zu reinigen.

➜ Egal, ob Sie selbst putzen oder nachputzen – vergessen Sie niemals den Kontrollblick auf die Zähne: Schieben Sie die Oberlippe des Kindes leicht nach oben und werfen Sie einen Blick auf das gereinigte Gebiss.

➜ Und natürlich gilt: Nach dem Zähneputzen wird generell nichts mehr gegessen oder getrunken!

Nahrungsmittel

➜ Verzichten Sie auf mehr als vier oder fünf Mahlzeiten am Tag, denn zu viele Zwischenmahlzeiten treiben das Kariesrisiko unnötig in die Höhe.

➜ Zahnpasten enthalten Fluorid, besondere Kindertabletten ebenfalls. Auch Speisesalze können recht fluoridhaltig sein, doch wie viel Fluorid braucht Ihr Nachwuchs wirklich? Sprechen Sie mit Ihrem Kinderzahnarzt und lassen Sie sich von ihm beraten, welches Salz zum Kochen optimal geeignet ist.

➜ Süßigkeiten sind bei Klein und Groß heiß begehrt, doch bitte achten Sie auf das gesunde Maß.

Fläschchen

➜ Ersetzen Sie zucker-/säurehaltige Getränke durch ungesüßten Tee bzw. durch Mineralwasser. Bedenken Sie auch bei Vermerken wie „ohne Zuckerzusatz“, dass insbesondere Säfte sehr viel Fruchtzucker enthalten und somit trotzdem noch schädlich für den Kinderzahn sein können.

➜ Das Fläschchen kann den Schnuller nicht ersetzen. Ihr Kind sollte das Fläschchen nur zum Trinken bekommen und nachts vollkommen darauf verzichten.

➜ Sobald das erste Lebensjahr abgeschlossen ist, ist es wichtig, dass Ihr Nachwuchs lernt, aus Becher oder Tassen zu trinken. Trinklerntassen sind nicht unbedingt erforderlich, sollten Sie sie dennoch benutzen wollen, dann bitte nicht länger als nur einen Monat.

Sprechen Sie mit Ihrem Kinderzahnarzt!

Schon mit dem ersten Milchzahn sollte eine sorgfältige und regelmäßige zahnärztliche Vorsorge beginnen. Dabei kommt der häuslichen Pflege ebenso viel Gewicht zu wie dem halbjährlichen Besuch beim Zahnarzt. Konsultieren Sie einen erfahrenen Kinderzahnarzt, der sich auf die besonderen Bedürfnisse der kleinsten Patienten einstellt und Sie bereits im Vorfeld darüber informiert, wie Sie Ihren Nachwuchs auf den anstehenden Besuch in seinen Praxisräumen einstellen – so steht einem Leben ohne Zahnarztphobie nichts mehr im Wege.

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