Inhalt

Einleitung
Was tun bei Dentalphobie?
Lachgas-Behandlung
Orale Sedierung
Experteninterview mit Dr. med. dent. Sven Jasnau (M.Sc.)
Fazit
Quellen

Einleitung

Bohrgeräusche, die Gänsehaut verursachen. Sterile Gerüche, die für ein flaues Gefühl im Magen sorgen. Weiße Kittel, die eine merkwürdige Distanz zwischen Zahnarzt und Patient erschaffen. Was für den einen allenfalls „unangenehm“ ist, sorgt bei dem anderen für kalte Schweißausbrüche, verschwitzte Hände und panische Fantasievorstellungen.

Zahnarztangst – oder fachlich ausgedrückt: Dentalphobie – ist eine sehr leidvolle Erfahrung für den Angstpatienten. Eine Erfahrung, die bis zur Unerträglichkeit ausartet, wenn der Patient sich weder verstanden noch in seiner Angst akzeptiert und angenommen wird. Bei akuten Angstzuständen nimmt der Betroffene Schmerzen und Folgeerkrankungen eher hin als den so dringend notwendigen Besuch beim Zahnarzt. Die Folgen können verheerend sein, denn gelangen Bakterien und Viren, die schon in der Mundhöhle für Chaos sorgen, erst in den Blutkreislauf, so können ernsthafte Risiken für die Organe entstehen.

Der folgende Ratgeber beschreibt moderne Möglichkeiten der Zahnmedizin, die dem Besuch der Zahnarztpraxis den „Schrecken“ nehmen. Schonende Methoden, die auch akuten Angstpatienten den regelmäßigen Gang zum Zahnarzt wieder leichter machen – selbst dann, wenn ein chirurgischer Eingriff bevorsteht.

Denn: Zahnarztangst ist schon lange kein Tabu-Thema mehr!

Was tun bei Dentalphobie?

Machen Sie sich zunächst bewusst, dass Sie mit Ihrer Angst nicht allein sind: Tatsächlich kennt jeder dritte Patient das beklemmende Gefühl in der Brust, wenn es wieder heißt: „Ich muss zum Zahnarzt!“ Jeder Zehnte leidet sogar unter einer akuten Dentalphobie: Allein die Atmosphäre einer Zahnarztpraxis löst derart starke Angstzustände aus, dass die Therapie immer wieder verschoben wird. Was tun?

➜ Insbesondere für Angstpatienten gilt: Finden Sie einen Zahnarzt, dem Sie vertrauen. Eine Praxis, die Sie von Anfang an ernst nimmt, die Sie nicht belächelt und Ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Erkundigen Sie sich schon bei der ersten Terminvereinbarung nach Erfahrung und Umgang in Bezug auf Dentalphobiker – sollte Ihr Bauchgefühl von einem Besuch bei dieser Praxis abraten, gehen Sie kein Risiko ein und kontaktieren Sie die nächste.

➜ Vermeiden Sie es, einen einmal festgelegten Termin zu verschieben. Manchmal lässt es sich wirklich nicht verhindern, doch suchen Sie nicht bewusst nach Gründen, um den Aufschub zu rechtfertigen.

➜ Bringen Sie eine Vertrauensperson zum Termin mit und fragen Sie, ob Sie jemand in den Behandlungsraum begleiten darf. Allein das Gefühl, diese Person in der Nähe zu wissen, gibt ein Gefühl der Sicherheit und kann die Angst spürbar lindern.

➜ Entspannungstechniken können helfen, den Stress zu reduzieren und die Angst zu lindern – eine ähnliche Wirkung erzielen z. B. auch Hypnose, Musik über Kopfhörer, Klopftechniken, Medikamente.

➜ Sitzt Ihre Zahnarztangst so tief, dass Sie keinerlei Kontrolle mehr darüber haben, so sollten Sie über eine begleitende Psychotherapie nachdenken, denn auch hier konnten bereits große Erfolge erzielt werden.

➜ Inzwischen bietet auch die zahnmedizinische Technologie Behandlungsmöglichkeiten, die für den Patienten äußerst schonend verlaufen, z. B. Lasern statt Bohren. Sprechen Sie mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens über den Vorteil verschiedener Behandlungsmethoden, die gerade unter Angstpatienten einen guten Ruf genießen, z. B. Vollnarkose, Lachgassedierung, orale Sedierung.

Lachgas-Behandlung

Längst gehört sie in unseren Nachbarländern zum Standard der zahnmedizinischen Behandlung – doch auch in Deutschland ist sie inzwischen auf dem Vormarsch: die Lachgassedierung. Frei von Nebenwirkungen, organschonend und schnell verflüchtigend zählt diese Form der Behandlung zu den schonendsten Methoden, die eine moderne und innovative Zahnarztpraxis bzw. -klinik in der heutigen Zeit zu bieten hat. Doch was genau passiert da eigentlich?

In einem „Flowmeter“ werden Lachgas und Sauerstoff in einem zuvor durch den Zahnarzt bestimmten Verhältnis vermengt. Über ein Schlauchsystem gelangt dieses Gasgemisch anschließend in eine Maske, welche auf Mund und Nase des Patienten gesetzt wird. So atmet der Patient das Gas ein, ohne dass auch Zahnärzte und Praxisteam ebenfalls damit in Kontakt kommen.

Moderne Geräte sind auf eine Maximalzufuhr von 70 % Lachgas beschränkt, sodass eine Überdosierung heute gar nicht mehr möglich ist. Außerdem nehmen Zahnärzte und ihre Mitarbeiter an regelmäßigen Fortbildungen teil, um sich detaillierte Kenntnisse zu den Eigenschaften und der Pharmakologie des Lachgases anzueignen. Eine fortschrittliche Technologie, ein ausgeprägtes Wissen auf internationalem Standard und eine stetige Beobachtung des sedierten Patienten sorgen für eine maximale Sicherheit in der Lachgas-Behandlung.

Aufgrund ihrer angenehmen und sicheren Eigenschaften, empfiehlt sich diese Methode der Anästhesie insbesondere für …

✔ Patienten, die unter Herzerkrankungen leiden, denn das Lachgas senkt die Adrenalinausschüttung.
✔ schwangere Patienten im letzten Drittel der Schwangerschaft.
✔ Kinder, denn Lachgas sorgt bei ansonsten unangenehmen Eingriffen für entspannte Verläufe.
✔ Patienten, die unter starken Würgereizen leiden, die durch Lachgas unterdrückt werden.
✔ Angstpatienten, denn Lachgas nimmt ihnen die Nervosität und sorgt für mehr Entspannung.

Orale Sedierung

Die orale Sedierung zählt zu den schonendsten und dabei kostengünstigsten Sedierungsverfahren, die sich insbesondere in der Behandlung von Angstpatienten bewährt hat. Orale Betäubungsmittel lähmen das zentrale Nervensystem und auch die Psychomotorik, sodass der Patient äußere Einflüsse und eigene Emotionen nur noch vermindert wahrnimmt. Gerade bei komplizierten und/oder langwierigen Eingriffen eignet sich die Oralsedierung hervorragend, denn während die Lokalanästhesie für maximale Schmerzfreiheit sorgt, lindert sie die Angst des Patienten.

Kaum verwunderlich also, dass sich die orale Sedierung einer zunehmenden Beliebtheit unter den Patienten erfreut. Zudem verursacht sie keine allzu hohen Kosten und zusätzliches Material bzw. Personal ist nicht notwendig. Nebenwirkungen und Komplikation im Zusammenhang mit der Atmung sind extrem selten bis gar nicht bekannt.

Wichtig ist allerdings, dass der behandelnde Zahnarzt über ein aktuelles Wissen in Bezug auf die Pharmakologie der Oralsedierung sowie auf den Umgang mit den Präparaten verfügt. So liegt die optimale Tiefe einer Sedierung im Bereich „drei“ der UMSS (University of Michigan Sedation Scale) – keinesfalls höher. Dies ist umso wichtiger, da die Sedierungstiefe während der Behandlung nicht mehr angepasst werden kann – eine Überdosierung könnte die Folge sein. Im Gegensatz zur Lachgasbehandlung wirkt die Sedierung hier auch noch über die Behandlung hinaus – dies gilt es schon bei der Planung zu berücksichtigen. Ein Patient darf nach der Oralsedierung weder alleine entlassen werden noch Auto fahren oder schwere Maschinen bedienen.

Das Präparat sollte nicht in Bezug auf die voraussichtliche Behandlungsdauer ausgewählt werden, sondern vielmehr in Bezug auf das Alter, das Gewicht und der bekannten Vorerkrankungen des Patienten. Zu den gebräuchlichsten Seditiva zählen Benzodiazepine, Antihistaminika und Barbiturate – das Wissen und die Erfahrung des Zahnarztes sind für die definitive Wahl entscheidend. Als Kontraindikatoren sind insbesondere Allergien, psychiatrische Erkrankungen und Engwinkelglaukome heranzuziehen.

Midazolam zählt aktuell zu den beliebtesten Benzodiazepinen, denn es entfaltet seine maximale Wirkung nach rund 30 Minuten und diese Wirkung hält für etwa ein bis zwei Stunden an, was der Dauer der meisten Behandlungen entspricht. Ein erwachsener Patient nimmt eine Tablette von 7,5 mg auf nüchternem Magen (sprich frühestens sechs Stunden nach der letzten Mahlzeit) – Angstpatienten sowie adipöse Patienten verdoppeln diese Dosierung. Ältere, schwächere und untergewichtige Patienten nehmen nur eine halbe Tablette. Auch Kinder vertragen das Medikament in der Regel gut – sie erhalten es in Form flüssiger Ampullen mit 5,0 mg/ml und vermischt mit einem Saft, der den Geschmack erträglicher macht. Das Kind darf keinesfalls ohne Aufsicht zurückgelassen werden.

Ihr Zahnarzt wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch führen und Ihnen das Medikament mit nach Hause geben, damit Sie es rechtzeitig vor der Behandlung einnehmen können. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Zahnarzt Sie rund ein bis zwei Stunden vor der Behandlung in seine Praxis bestellt, um Ihnen das Seditivum an Ort und Stelle zu verabreichen. Nach der Behandlung sollten Sie für eine kurze Erholphase in der Praxis bzw. Klinik bleiben, da die Oralsedierung in der Regel über einen längeren Zeitraum wirkt als andere Methoden der Zahnmedizin.

Experten-Interview mit Dr. med. dent. Sven Jasnau, M. Sc.

Der Zahnarztbesuch ist längst nicht für jeden Patienten selbstverständlich – Dentalphobiker leiden Höllenqualen und sind um jede Ausrede dankbar, die einen neuerlichen Aufschub rechtfertigt. Doch während Angstpatienten vor einigen Jahrzehnten noch milde belächelt wurden, werden ihre Ängste heute sehr viel ernster genommen. Sie sind Bestandteil der modernen Forschung und Anlass innovativer Neuentwicklungen, die dem Patienten eine schonende Behandlung versprechen. Dr. med. dent. Sven Jasnau, M. Sc., ist Experte auf dem Gebiet der Lachgas- und Oralsedierung.

➜ Über Dr. med. dent. Sven Jasnau, M. Sc.

Dr. Sven Jasnau M.Sc. ist als Zahnarzt der Antonius 7 Zahnärzte-Praxis in Herten, Nordrhein-Westfalen, tätig. Er ist zertifizierter Implantologe (M. Sc.) und legt seine Tätigkeitsschwerpunkte in die Implantologie, in die Prothetik und in die Zahnästhetik.

Seinen Erfahrungsschatz erwarb er in renommierten Zahnarztpraxen, die auf Implantologie und Ästhetik spezialisiert sind; durch nationale wie auch internationale Fort- und Weiterbildungen erweiterte er – und erweitert er auch heute noch – sein Wissen, um dem Patienten stets die nach modernsten Erkenntnissen der zahnmedizinischen Forschung und Entwicklung schonendsten Behandlungsmethoden angedeihen zu lassen. Für Dr. Jasnau ist die Zahnmedizin kein starres Gebiet, das sich nicht mehr verändert. Sie lebt vielmehr von immer neuen Herausforderungen und profitiert von ständig verbesserten Technologien. Der Beruf eines Zahnarztes erfordert neben der Freude an der Arbeit mit und für Menschen auch die Leidenschaft und Neugier, sich immer wieder neu mit zahnmedizinischen Themen auseinanderzusetzen. Diese Leidenschaft bewies er mit einem zweijährigen Zusatzstudium der Implantologie, welches er erfolgreich mit dem Master of Science (M. Sc.) abschloss. Er hält einen intensiven Kontakt zu international bekannten Koryphäen der Zahnmedizin, um seinen Horizont offen und weit zu halten – stets im Sinne des Patienten.

Für ihn ist der Patient mehr als eine Nummer. Er sieht den Patienten als Menschen mit individuellen Bedürfnissen – und natürlich auch Ängsten. Aus diesem Grunde vertritt er eine Philosophie, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Er nimmt sich Zeit für ihn und eine kompetente Beratung. Er geht besonders einfühlsam auf Angstpatienten und Kinder ein. Er arbeitet auf höchstem Niveau für dauerhafte Erfolge seiner Zahnbehandlungen, die zusätzliche Zahnarztbesuche – von den regelmäßigen Kontrollterminen natürlich abgesehen – so gut wie überflüssig machen. Auf diese Weise sichert sich Dr. Jasnau das Vertrauen seiner Patienten, die ihm über viele Jahre die Treue halten.

Besonders hervorzuheben ist unter anderem auch das Labor, welches sich innerhalb der Zahnarztpraxis „Antonius 7“ befindet. Hier arbeiten Zahnarzt und Zahntechniker eng zusammen, um dem Patienten einen Zahnersatz zu bieten, der den höchsten Qualitätsstandards und Anforderungen an Ästhetik und Stabilität standhält. Individuelle Patientenwünsche – z. B. in Bezug auf die Zahnfarbe – können gleich vor Ort besprochen und auch dem Zahntechniker persönlich mitgeteilt werden. Zahnimplantate bzw. -prothetik werden so natürlich angepasst, dass ein Unterschied zu den natürlichen Zähnen kaum mehr zu erkennen ist. Eine solche Zusammenarbeit zwischen Patienten, Zahnärzten und Zahntechnikern ist – so sinnvoll und vorteilhaft sie für alle Beteiligten auch ist – bislang selten zu finden und somit ein entscheidender Vorteil der Antonius 7 Praxis.

Nun war Dr. Jasnau so freundlich, uns einige Fragen zum Thema der Lachgas- und Oralsedierung zu beantworten:

➊ Beinahe jeder Patient kennt das beklemmende Gefühl in der Magengegend vor dem Zahnarztbesuch – doch eine akute Zahnarztphobie, die sich auch körperlich bemerkbar macht … wie entsteht eine so große Angst?

„Oftmals liegen die Ursachen einer Dentalphobie in traumatischen Erlebnissen in der Kindheit oder Vergangenheit. Wir erleben viele Patienten, die berichten, dass sie als Kinder unter Schmerzen behandelt wurden. Die dabei erzeugte Angst gepaart mit dem Gefühl, ausgeliefert zu sein, erzeugt wiederum eine Furcht, die den Patienten an einem normalen, routinemäßigen Zahnarztbesuch hindern und sich sogar somatisch – also körperlich – manifestieren kann.

Andere Ursachen, die bei der Entstehung einer solchen Angst eine Rolle spielen können, sind das Hören von Horrorgeschichten von Bekannten nach einem zahnärztlichen Besuch oder auch Videos im Internet, in denen extreme Bilder für jedermann einsehbar sind, die mit einem normalen Zahnarztbesuch wenig zu tun haben.“


 

➋ Wie gehen Sie als Zahnarzt mit einem Patienten um, der lieber Schmerzen in Kauf nimmt als einen Fuß in Ihre Praxis zu setzen? Wie schaffen Sie Vertrauen?

„Es geht in erster Linie darum, Vertrauen zu schaffen. In einem ersten Gespräch bekommen wir als Behandler die Chance, den Patienten und den Schweregrad seiner eventuell vorhandenen Angst einschätzen zu können – aber auch der Patient bekommt so die Chance, den Zahnarzt, der ihn ja schließlich behandeln möchte, kennenzulernen.

Es gilt, den Teufelskreis, der durch eine Zahnarztphobie entstanden ist, zu durchbrechen. Angst vor dem nächsten Besuch in der Praxis und das daraus resultierende Aufschieben oder Nicht-Wahrnehmen wichtiger Termine sorgen für ausbleibende Behandlungen, welche wiederum nicht spurlos an der Zahngesundheit vorbeigehen.

Dadurch entstehen weitere Behandlungsnotwendigkeiten, die die Gesamtbehandlungszeit für den Patienten unnötig verlängern und ein Erfolgserlebnis aufschieben oder verhindern können. Dabei gilt es, sich das gemeinsame Ziel vor Augen zu halten und zusammen zum Ergebnis zu kommen: nämlich beispielsweise nach langer, langer Zeit endlich wieder sorgenfrei zubeißen zu können.

Schöne und gesunde Zähne haben dabei nicht nur was mit Ästhetik zu tun, sondern vielmehr mit Lebensqualität! Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir schonende und angstlösende Hilfsmittel ein, welche die Behandlung angenehmer machen, wie eben Lachgas oder die Orale Sedierung. Dabei wird der Patient ausführlich über die entsprechende Vorgehensweise und über mögliche Alternativen aufgeklärt. Ist ein Patient gut informiert über den folgenden Behandlungsplan und mögliche Alternativen, ist die Basis für ein Vertrauen gegeben und man kann sich in Ruhe entscheiden, welchen Weg man gehen gemeinsam möchte.


 

➌ Worin sehen Sie die Vorteile der Lachgassedierung und wann empfehlen Sie diese Form der Narkose?

„Die Stärken der Lachgassedierung liegen vor allem in der angstlösenden Wirkung und der Unbedenklichkeit der Anwendung. Nahezu alle Patientengruppen eignen sich für diese Art der Sedierung, bei der man während der gesamten Behandlung ansprechbar bleibt. Auf diese Art und Weise wird das Herz-Kreislauf-System weniger belastet (verglichen mit einer Vollnarkose) und das gesamte Lachgas ist nach Beendigung der Sedierung innerhalb von ca. 3 Minuten über die Lunge abgeatmet und nicht mehr im Körper nachweisbar.

Leber und Niere werden so nicht belastet. Der Patient darf nach kurzer Zeit wieder am Straßenverkehr teilnehmen und ist sofort wieder geschäftstüchtig. Das Gefühl kann man dabei mit dem morgendlichen Aufstehen vergleichen: Man ist zwar wach, aber man fühlt sich noch sehr locker und entspannt. Zusammen mit dem Behandler wird die nötige Sedierungstiefe (diese ist typ- und tagesformabhängig) für den Patienten ermittelt; eben ganz so, wie es ihm gut tut und er behandelt werden möchte.“


 

➍ Was halten Sie von der oralen Sedierung – eine mögliche Unterstützung für Angstpatienten?

„Die Orale Sedierung beispielsweise mit Midazolam eignet sich sehr gut zur Unterstützung der Behandlung von Angstpatienten. Kombiniert mit Lachgas schafft man es, 95% der Angstpatienten in einen sedierten Zustand zu versetzen, der eine Behandlung ganz einfach möglich macht.
Nach einer ausführlichen Anamnese und Befundung durch den Behandler wird dann entschieden, ob sich eine Orale Sedierung alleine, in Kombination mit Lachgas oder vielleicht auch weniger eignet für die anstehende Behandlung. Wie bereits erwähnt, muss der Patient dabei sechs Stunden vorher nüchtern bleiben und mit einer Begleitperson kommen. 24 Stunden nach Gabe des Medikaments gilt er als nicht geschäftstüchtig.

Auch während dieser Art der Sedierung bleibt der Patient die komplette Zeit über ansprechbar und seine Vitalparameter werden permanent überwacht; er wird sich aber möglicherweise nicht mehr an alle Details und Gegebenheiten nach der Einnahme des Midazolams erinnern können. Daher bleibt er auch während und nach der Behandlung in der Obhut unserer Mitarbeiter, bis er nach Beendigung der Behandlung im Zustand zeitlicher und örtlicher Orientierung an einen Angehörigen übergeben werden kann.“

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. med. dent. Jasnau für das aufschlussreiche Interview!

Fazit

Zahnarztangst ist also längst kein Grund mehr, sich zu schämen. Tatsächlich ist sowohl die Wahrnehmung als auch die Akzeptanz der doch sehr weit verbreiteten Dentalphobie im Gegensatz zu den vergangenen Jahrzehnten sehr stark angestiegen. Auf Angstpatienten spezialisierte Zahnkliniken und -praxen schaffen mit Geduld und besonderer Sensibilität ein Vertrauen, das von wesentlicher Bedeutung für den dauerhaften Abbau von Ängsten ist, denn auch Angstpatienten verdienen ein schönes Lächeln.

Die Forschung und Entwicklung der Zahnmedizin nimmt sich inzwischen ebenfalls dem Phänomen der „Zahnarztangst“ an. Immer wieder führen neue Technologien und Behandlungsmethoden zu noch schonenderen Maßnahmen; so zum Beispiel die Lachgassedierung, deren Lachgas/Sauerstoff-Verhältnis mittlerweile so exakt zu bestimmen ist, dass die Anwendung vollkommen frei von jeglichen unangenehmen Nebenwirkungen bleibt. Der Patient bekommt die Behandlung gar nicht mit und der Wirkstoff verfliegt so schnell, dass er schon in Kürze wieder einsatzfähig ist und nach Hause entlassen werden kann.

Ebenfalls unter Angstpatienten sehr beliebt ist die Oralsedierung. Der Patient nimmt rund ein bis zwei Stunden vor der Behandlung ein Präparat in Tablettenform ein – und schon legen sich seine Ängste. Dieses Medikament hält etwas länger vor als die Lachgassedierung – insofern sollte der Patient nicht alleine zur Behandlung kommen und jemanden mitbringen, der ihn nach einer kurzen Erholphase, die sich unmittelbar an den zahnmedizinischen Eingriff anschließt, nach Hause bringen kann.

Welche Methode in Ihrem Fall ideal geeignet ist, bestimmt der Zahnarzt in einem persönlichen Gespräch. Achten Sie darauf, sich einem Zahnarzt zuzuwenden, der in der Behandlung von Angstpatienten und auch in der Anwendung der Lachgassedierung und/oder Oralsedierung erfahren ist. Lassen Sie sich nicht länger von Ihren Ängsten leiten, denn auch Sie verdienen eine respektvolle Zahnbehandlung auf höchstem Niveau für ein gewinnendes und strahlendes Lächeln.


Quellen

✎ http://www.dzw.de/artikel/orale-sedierung-im-zahn%C3%A4rztlichen-praxisalltag
✎ http://www.viva-dental.de
✎ http://www.antonius7.de