Zahnimplantate – in der modernen Zahnmedizin finden Implantate immer häufiger Verwendung. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter diesen Implantaten? Und wann macht es Sinn, auf eine Zahnbehandlung mit Implantaten zurückzugreifen?

In der heutigen Zahnmedizin stellen Implantate eine weit verbreitete Behandlungsmethode dar. Alleine in Deutschland werden jährlich ca. 1.000.000 Implantate eingesetzt.
Fehlende Zähne können durch ein Implantat nicht nur ersetzt werden, sondern im Handumdrehen das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Patienten wieder herstellen.

Fehlt Ihnen also ein Zahn oder vielleicht sogar mehrere, dann kann die Implantatbehandlung die richtige Wahl für Sie sein. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist lediglich, dass der Kieferknochen stabil genug ist, um ein Implantat aufnehmen zu können. Somit ist die Behandlung durch Implantate ohne Altersbegrenzung möglich – sofern die Stabilität des Kieferknochens gewährleistet ist. Ist dies nicht der Fall, so kann im Vorfeld der Knochen aufgebaut werden und so ebenfalls eine solide Grundlage für das Setzen der Implantate bilden.

Sind Sie unsicher, was die Behandlung mit Implantaten angeht, so können Sie sich selbstverständlich im Vorfeld in der Zahnarztpraxis Ihres Vertrauens ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Implantatbehandlung informieren lassen.

Eine Zahnarztpraxis, die auf Implantologie – also auf das Setzen der Implantate – spezialisiert ist, erkennen Sie an den folgenden Merkmalen:

• Professionelle Implantologen nehmen sich Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch – vor allem natürlich bei Patienten, die unter einer Dentalphobie leiden.
• Die Aufklärung in Bezug auf die Therapie wird so durchgeführt, dass Sie als Patient genau verstehen können, was auf Sie zukommt.
• Auch bei dem Beratungsgespräch im Vorfeld werden alle Fakten transparent gemacht und genauestens erläutert.
• Positive Bewertungen und Kommentare im Internet machen deutlich, dass die Implantologen ihr Handwerk sicher beherrschen.
• Alle Kosten, die auf Sie zukommen, werden Ihnen vor Behandlungsbeginn ausführlich und vor allem verständlich erläutert.
• Die behandelnden Zahnärzte sollten auf den Fachbereich Implantologie spezialisiert sein.
• Auch wenn das Setzen der Implantate bei einem Implantologen zum Tagesgeschehen dazu gehört, so sollten Sie dennoch über die möglichen Risiken einer Oralchirurgie aufgeklärt werden.

Die Implantate und ihre Entwicklung

Die Implantologie kann bereits auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Schon vor 3000 Jahren verwendeten die Menschen unterschiedlichste Materialien, um diese als eine Art Implantat zu verwenden. Forschungen zeigen, dass selbst zur damaligen Zeit Materialien wie Quarz, Elfenbein, Metalle, Holz oder Eisen verwendet wurden. So wurden z.B. Schädel gefunden, die komplette Zahnreihen aus Quarz aufweisen konnten. Im Laufe der Jahre hat sich jedoch – besonders seit den 70er Jahren – Titan als das Material herausgestellt, welches für die Implantatbehandlung am besten geeignet ist. Besonders die Verbindung des Materials mit dem Knochen ist hierbei hervorzuheben. Diese Tatsache alleine sorgte dafür, das Titan sich als beliebtes Implantatmaterial durchgesetzt hat.

Im Jahre 1982 gelang dem schwedischen Orthopäden Per-Ingvar Branemark der Durchbruch in Bezug auf die Implantologie. Fünfzehn Jahre beschäftigte er sich intensiv mit der Arbeit im Bereich der Zahnmedizin. Als herausragend in diesem Zusammenhang gilt die Entdeckung der biologischen Fusion von Knochen mit einem Fremdkörper. Dieses Forschungsergebnis wird als einer der größten wissenschaftlichen Durchbrüche der Zahnmedizin der 70er Jahre bezeichnet.

Auch in Deutschland wird die Implantologie schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Allerdings fand die erste implantologische Behandlung erst im Jahre 1969 statt. Auch gegen den Widerstand zahlreicher Universitätskliniken und Kieferchirurgen setzte die Implantologie sich dennoch recht schnell durch. Die Nachfrage war von Anfang an sehr groß. Trotz der Widerstände hat das Themengebiet der Implantologie sich dennoch durchgesetzt und erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Jährlich wird in zahlreichen Zahnarztpraxen für Implantologie alles gegeben, um den Patienten zu einem strahlenden Lächeln zu verhelfen.

Die Vorteile einer Implantatbehandlung liegen ebenfalls ganz klar auf der Hand:

Was kann es Schlimmeres geben, als völlig plötzlich und unerwartet einen Zahn zu verlieren? Wahrscheinlich wird es nie einen Moment geben, an dem ein Zahnverlust passend sein kann. Schließlich arbeiten Sie, stehen mitten im Leben und dann passiert das. Kurz vor einem wichtigen Arbeitstermin plumpst völlig unerwartet ein Zahn in den Kaffee. Was nun? Ohne Zahn zu dem Termin und statt dem sorgfältig vorbereiteten Vortrag nun fiese Zahnlücken entblößen? Auch wenn Implantate eine tolle Lösung sind, so sollten Sie den Termin wohl doch besser um einige Wochen verschieben. Schließlich nimmt eine Implantatbehandlung eine längere Zeitspanne in Anspruch. Je nach Aufwand muss die Behandlung sogar über mehrere Wochen geplant werden.

Durch eine Implantatbehandlung können Sie nicht nur Ihr Selbstbewusstsein wiedererlangen, sondern zudem noch von anderen Vorteilen profitieren, die ebenfalls in der Implantologie verankert sind.

• Der Einsatz von Implantaten erfolgt in der Regel weitestgehend schmerzfrei. Als weiterer Vorteil ist anzuführen, dass keine weiteren Materialien notwendig sind, die für einen festen Halt sorgen. Auch der Kieferknochen wird weiterhin beansprucht, so dass dieser sich nicht zurückbilden kann.
• Zahnimplantate lassen sich kaum von den „echten“ Zähnen unterscheiden. So wird keiner auf den ersten Blick erkennen können, welches Missgeschick Ihnen im Vorfeld passiert ist
• Dank einer sorgfältigen Behandlung werden die Nachbarzähne nicht angegriffen.
• Nerven und Blutgefäße bleiben weitestgehend unversehrt.
• Implantate können aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden. Dementsprechend können auch Allergiker von dieser Vielfalt profitieren.
• Wie bei den „echten“ Zähnen auch kann sorgfältige Mundhygiene dafür sorgen, dass Sie ein Leben lang Freude an Ihren Implantaten haben werden.

Aufgrund der vielen möglichen Materialien ist Implantat nicht gleich Implantat. Informieren Sie sich unbedingt im Vorfeld, welches Material für Sie in Frage kommt.

So variabel wie das Material sind auch die Implantate an sich. Diese Variationen der Implantate sind möglich:

Auch wenn es viele Unterschiede gibt, so ist allen Implantaten jedoch eines gemein:

• Implantate bestehen generell aus Implantatkörper, Halsteil und Krone.
Zusätzlich bestehen alle Implantate ebenfalls aus einer Zylinder-, Schrauben- oder Wurzelform.
• Ersetzt werden durch Implantate fehlende Zähne sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer. Somit kann durch Implantate das ästhetische Erscheinungsbild wieder hergestellt.

Erkennbar sind die eben angeführten Unterschiede allenfalls nur im Design. Unterscheiden können sich sowohl die Implantatoberfläche als auch die Verbindung der Implantatkörper und der darauf angebrachte Zahnersatz. Variationen sind zudem in Bezug Form, Länge und Durchmesser möglich. Besonders hinzuweisen ist in Bezug auf unterschiedliche Implantate in jedem Fall auch auf die Unterscheidung der ein- und zweiteiligen Zahnimplantate. Der genaue Unterschied der zweiteiligen Implantate liegt in der Trennlinie. Diese Trennlinie befindet sich zwischen dem intraossärem (im Knochen) und dem prothetischen Teil.
Das einteilige Implantat verfügt dementsprechend über keine Trennlinie. Egal, ob bei Ihnen die ein- oder zweiteilige Variante in Frage kommt, lassen Sie sich bitte im Vorfeld ausführlich darüber informieren, wie Sie sich nach der Behandlung verhalten müssen und inwieweit Sie die gesetzten Implantate schon belasten dürfen.
Knochenhöhe und -qualität entscheiden darüber, ob einteiliger Zahnersatz für Sie in Frage kommt. Ist die Knochenqualität nicht ausreichend, so kann ein Knochenaufbau im Vorfeld für die entsprechende Qualität sorgen.

Implantate bestehen zum großen Teil Reintitan oder Titanlegierungen. Dieses Material erfüllt alle Anforderungen im Hinblick auf:

• Beständigkeit
• Biokompatibilität
• Festigkeit

Titan hat den Vorteil, dass in Kombination mit diesem Material generell keine Allergien auftreten können. Nun kann mit Recht behauptet werden, dass auch Keramik als Alternative zu Titan verarbeitet werden könnte. Auch wenn Keramik ebenfalls ein Allergie unempfindliches Material ist, so hat sich Titan dennoch als führendes Implantat-Material durchgesetzt. Bei Keramik besteht neben der Verträglichkeit das Problem, dass es nicht so bruchfest ist wie z.B. Titan.

Falls Sie sich für eine Implantatbehandlung interessieren, so können Sie sich beim Zahnarzt Ihres Vertrauens genau informieren, welche Art der Implantatbehandlung für Sie in Frage kommt. Sollten Sie zusätzlich unter einer Dentalphobie leiden, so sollten Sie zudem darauf achten, dass der Implantologe Ihrer Wahl sich auch mit Dentalphobien auskennt.

Folgende Abläufe kennzeichnen eine Implantatbehandlung:

Implantate können wahlweise im Ober- oder Unterkiefer eingesetzt werden. Je nach Behandlungsdauer sollten Sie die Zahnarztpraxis am Tag der Behandlung in möglichst bequemer Kleidung aufsuchen.
In der Regel wird der Implantologe Sie vor Beginn der Behandlung über den genauen Ablauf informieren:

• je nach Bedarf örtliche Betäubung oder Vollnarkose
• Das Implantatbett wird mit speziellen Bohrern auf die Behandlung vorbereitet.
• Das Implantat wird in das vorbereitete Loch im Knochen eingesetzt.
• In der Einheilzeit ist es die Aufgabe des Implantates, mit dem Knochen zu verwachsen.
Die Einheilzeit wird in zwei Phasen unterteilt: Die einzeitige (offene) und die zweizeitige (geschlossene) Einheilung. Bei der einzeitigen Einheilung heilt das Implantat offen aus. Es ragt während des Heilungsprozesses aus der Schleimhaut heraus und muss für die nachfolgende Behandlung nicht erst wieder freigelegt werden. Fällt die Entscheidung auf die zweizeitige Variante, so muss das Implantat zur weiteren Behandlung erst einmal freigelegt werden.
• Prothese, Brücke oder Krone wird auf dem Implantat befestigt.

Die Dauer der Behandlung hängt davon ab, wie viele Implantate gesetzt werden müssen. Unabhängig davon ist es jedoch empfehlenswert, nach dem Eingriff auf die aktive Teilnahme am Straßenverkehr zu verzichten. Zu Hause sollten Sie sich zudem schonen.

Mit diesen Kosten sollten Sie bei einer Implantatbehandlung rechnen:

Das leidige Thema der Kosten lässt sich leider nicht in einem einzigen Satz beantworten. Schließlich hängen die Kosten von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Welchen Aufwand bringt die tatsächliche Behandlung mit sich? Welche Materialien finden Verwendung? Als Patient haben Sie jedoch in der Regel die Möglichkeit, zwischen zwei unterschiedlichen Behandlungsmethoden zu wählen.
Wie bei allen anderen Behandlungsmethoden auch haben Sie auch bei der Implantatbehandlung die Möglichkeit, sich von der Krankenkasse Unterstützung zu holen. Die Höhe der Bezuschussung hängt in der Regel von den jeweiligen Krankenkassen ab. Positiv ist in diesem Hinblick jedoch zu werten, das Sie mit dem Teil der Kosten, den Sie übernehmen, sowohl die Herstellung der Implantate abdecken als auch die Behandlung selbst.

Gilt es nun die Entscheidung auf die Wahl der passenden Implantate zu treffen, so kann die zweiteilige Implantat-Variante Ihnen dabei behilflich sein, pro Implantat um die 250,00 € zu sparen. Und das ist ja schon eine Summe, bei der sich das Nachdenken durchaus lohnt.

Weitere Zusatzkosten kommen immer dann auf Sie zu, wenn aus ästhetischen Gründen vor der Behandlung der Knochen aufgebaut werden muss. Doch auch wenn diese zusätzlichen Kosten vielleicht auf den ersten Blick hoch erscheinen – in diesem Fall geht es um Ihre Zähne und Ihre Ausstrahlung. Und die sollten Ihnen das Geld schon wert sein, oder?

Experten-Interview mit Dr. Kopsahilis:

Herr Dr. Kopsahilis beantwortet für Sie die wichtigsten Fragen rund um die Implantologie:

• Können Implantate vom Körper abgestoßen werden?

„Natürlich kann dies nie ausgeschlossen werden, aber gewöhnlich ist der Verlust eines Implantates mit einer bakteriellen Infektion verbunden.“

• Ab welchem Alter sind Implantate empfehlenswert?

„Grundsätzlich sollten Implantate erst nach Abschluss des Wachstums eingesetzt werden.“

• Kann Implantologie die Prothetik komplett ersetzen?

„Diese Frage kann ich mit nein beantworten. Schließlich sind die Prothetik und die Implantologie zwei sich ergänzende Bereiche. Schon aus diesem Grund kann die Implantologie die Prothetik nicht ersetzen.“

• Müssen Implantate nach einer bestimmten Zeitspanne ersetzt werden? Und wenn ja, woran erkennt der Patient, dass es so weit ist?

„Implantate müssen nur dann ersetzt werden, wenn eine Infektion das Belassen im Körper unmöglich macht. Die Anzeichen können ein geschwollenes Zahnfleisch oder Blutungen sein.“

Fazit:

Strahlend weiße Zähne ermöglichen Ihnen nicht nur eine schmerzfreie Nahrungsaufnahme, sondern verhelfen Ihnen zusätzlich zu einem attraktiven Erscheinungsbild. Fehlende Zähne, große Zahnlücken – schnell können so Urteile gefällt werden, die Ihnen vielleicht gar nicht entsprechen.
Dank der ästhetischen Zahnmedizin müssen Sie Ihr Leben nicht mehr mit einer solchen Zahnlücke verbringen. Moderne Zahnimplantate unterscheiden sich in Farbe und Form kaum noch von „echten“ Zähnen. Verträgliche Materialien und Nachbarzähne, die durch die sanfte Implantatmethode nicht beeinträchtigt werden, machen die Implantologie zu einem beliebten Arbeitsfeld.
Natürlich bedürfen auch Implantate regelmäßiger und vor allem sorgfältiger Zahnpflege. Ist dies ausreichend gewährleistet, so können Sie ein Leben lang Freude an Ihren Implantaten haben.
Auch wenn es sich bei der Implantologie um einen oralchirurgischen Eingriff handelt, ist die moderne Behandlung so schonend, dass Sie die Behandlung an sich kaum spüren werden. Bei den Kosten können Sie sich getrost an Ihre Krankenkasse wenden. Auch wenn nicht alles übernommen wird, so werden Sie in jedem Fall mit einer Teilübernahme unterstützt.
Lassen Sie sich beim Zahnarzt Ihres Vertrauens über das breite Feld der Implantologie informieren und genießen Sie eine Zukunft mit strahlend weißen Zähnen.

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