Immer, wenn ein ganz besonderes Ereignis bevorsteht, vergeht die Zeit scheinbar gar nicht. Steht ein unangenehmer Termin bevor, so vergeht die Zeit wie im Flug. Vor allem dann, wenn sich wieder einmal der halbjährliche Zahnarzttermin nähert.
Kaum ein Arztbesuch wird mit so unangenehmen Erlebnissen verknüpft wie der Besuch beim Zahnarzt. Alleine schon der Geruch, in Kombination mit einem Stuhl, dem man mit all seinen Ängsten ausgeliefert ist, lässt zumindest mir alle Haare hochstehen. Haare, die eben noch bis zur Hüfte reichten, stehen schon bei dem bloßen Gedanken an den nächsten Zahnarztbesuch zu Berge – gefolgt von Schweißausbrüchen und „Gänsehaut“.
Gleichzeitig fallen mir tausend wichtige Gründe ein, weshalb ich definitiv die nächsten sechs Monate in Kuba verbringen werde. Kuba ist ein Land, welches nicht nach Deutschland ausliefert, perfekte Voraussetzungen also, um sich vor dem anstehenden Termin zu drücken. Doch auf Dauer wird Kuba sich wahrscheinlich nicht als neue Heimat eignen, vor allem nicht, wenn Freunde, Familie und der Job doch eigentlich ganz woanders sind. Und falls sich doch mal wieder der eine oder andere Zahn mit heftigen Schmerzen zu Wort meldet, ist wahrscheinlich auch ein Zahnarzt praktischer, der mich ohne große Sprachbarrieren verstehen kann. Aber allein diese Gedanken sorgen schon wieder für kalte Hände und Magenschmerzen. Vor allem in Kombination mit den schlechten Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit schon mit dieser Spezies gemacht habe. Denn egal, welchen Zahnarzt ich bisher auch aufgesucht habe, irgendwelche Komplikationen sind immer aufgetreten. Aber wenn ich ehrlich bin, so richtig ausgesucht habe ich mir die Zahnärzte bisher nie. Immer habe ich auf gut gemeinte Ratschläge gehört, mich auf diese verlassen und es hinterher immer wieder gründlich bereut. Vielleicht ist nun einfach einmal der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meine Koffer wieder auspacke und mich auf die Suche nach einem Zahnarzt mache, der meinen Ansprüchen entspricht und so vielleicht auch noch dafür sorgt, dass die regelmäßigen Besuche dort nicht mehr ganz so unangenehm werden.
Die richtige Zahnarztwahl entscheidet über mein Wohlgefühl
Egal, welchen Zahnarzt ich als nächstes aufsuche, ich werde definitiv dort hingehen, bevor mich wieder einmal diese heftigen Schmerzen ereilen. Denn wenn ich vor lauter Schmerzen nicht mehr klar denken kann, dann sollte ich möglichst schon den passenden Zahnarzt gefunden haben. Keine Schmerzen sind also schon einmal eine gute Voraussetzung für die Wahl des passenden Zahnarztes. Doch keine Schmerzen allein machen noch keinen guten Zahnarzt aus. Schließlich ist gerade im Bereich der Medizin Hygiene das oberste Gebot. Dementsprechend sollte die Hygiene bei der Wahl der passenden Praxis eine große Rolle spielen. Wirkt die Praxis schon auf den ersten Blick unsauber und irgendwie „schmantig“, so spricht dies nicht gerade für einen hohen Hygienestandard in der Praxis. Dementsprechend hoch ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion. Und die würde gerade in meinem Fall, in dem jeder Gang zur Qual wird, wieder einmal dafür sorgen, dass ich bei dem nächsten fälligen Termin doch lieber nach Kuba fliege, anstatt mich dem Zahnarztbesuch zu stellen.
Neben den bestehenden Hygieneverhältnissen ist es für mich persönlich wichtig, dass ich mich – trotz allem – in der Praxis wohlfühlen kann. Ist das Wartezimmer gemütlich eingerichtet und sind die Behandlungsräume weit genug von den Warteräumen entfernt? Denn gerade wenn Schmerzen und schlechte Nachrichten an der Tagesordnung stehen, ist es mir wichtig, dass für genügend Diskretion gesorgt wird. Denn wenn ich schon leiden muss, dann bitte schön nicht auch noch mit Zuschauern.
Wartezeiten – auch so ein Punkt, der mich in den vergangenen Zahnarztpraxen gestört hat. Wenn ich mich schon einmal aufgerafft und endlich beide Füße in die Praxis gesetzt habe, ist es das Schlimmste für mich, nervös und völlig fertig mit den Nerven auch noch stundenlang auf den Termin warten zu müssen. Quälende Minuten hin- und hergerissen zwischen Angst und Mut. Bleiben oder gehen, stelle ich mich der Angst oder fahre ich doch lieber wieder nach Hause – Wartezeiten beim Zahnarzt sind wirklich schlimm. Besonders für mich. Dementsprechend glücklich bin ich natürlich über Praxen, die es schaffen, mit vielen Behandlungsräumen für so wenig Wartezeit wie möglich zu sorgen.
Neben der Hygiene und einem gut sortierten Ablauf spielt natürlich auch die Sympathie eine große Rolle bei der Wahl einer geeigneten Zahnarztpraxis.
Wirkt der zukünftige Zahnarzt/die zukünftige Zahnärztin schon auf den ersten Blick unsympathisch, so ist dies in der Regel keine gute Voraussetzung für ein Vertrauensverhältnis. Besonders dann, wenn so oder so schon eine gewisse Hemmschwelle in Bezug auf das Vertrauensverhältnis Zahnärzten gegenüber besteht, ist der erste Eindruck entscheidend. Natürlich möchte ich nicht verallgemeinern, denn auch Ärzte können mal einen schlechten Tag haben. Neben den Ärzten sind natürlich auch die zahnmedizinischen Fachangestellten wichtige Faktoren in einer Zahnarztpraxis. Mit diesen fleißigen Helfern steht und fällt das Erscheinungsbild einer Praxis. Vor und nach der Behandlung sind diese Fachangestellten diejenigen, die uns Patienten in Empfang nehmen und betreuen. Wichtig ist es dementsprechend natürlich, dass diese auch in der Lage sind, mit Gefühlen, Ängsten und Schmerzen umzugehen. Sind diese also nicht in der Lage, Empathie auszuüben, so kann dies besonders bei verängstigten Patienten sehr schnell zu negativen Verknüpfungen führen.
Neben all diesen Fakten ist es für mich auch besonders wichtig, dass der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin sich genau an alle vereinbarten Absprachen hält. Das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann, ist der Moment, in dem ich voller Angst auf dem Zahnarztstuhl sitze und einer Situation ausgeliefert bin, auf die ich mich nicht vorbereiten konnte. Wird vereinbart, dass beim ersten Behandlungstermin nur ein Gespräch stattfinden soll, so möchte ich bitte schön auch, dass sich wirklich daran gehalten wird. Passiert dies nicht, so ist das Vertrauensverhältnis schon gestört, bevor es sich überhaupt richtig entwickeln konnte. Und ohne Vertrauen kann ich persönlich mir einen Besuch beim Zahnarzt nur schwer vorstellen. Einer Situation ausgeliefert, die man nur schwer beeinflussen kann, eventuell schmerzhaften Behandlungen ausgesetzt – in solchen Situationen kann ein gutes Verhältnis zwischen Arzt und Patienten wirklich wahre Wunder bewirken. Natürlich wird die Behandlung dadurch nicht angenehmer, doch zumindest ein klein wenig erträglicher.