Viele Kinder nutzen keinen Schnuller, sondern greifen in diesem Fall lieber auf ihren Daumen zurück. Zunächst ist dieses Verhalten auch kein Grund zur Sorge. Das Daumenlutschen steht vielmehr in Verbindung mit der Gewohnheit des Saugens und ist in den ersten Jahren vollkommen normal. Manche Kinder nutzen z.B. auch nicht den Daumen, sondern greifen auf zwei bis drei Finger zurück. Dies bietet den Kindern Sicherheit und beruhigt die Kinder zudem in ungewohnten Situationen.

Lutscht auch Ihr Kind am Daumen, so sollten Sie spätestens ab dem dritten Lebensjahr dafür sorgen, dass sich Ihr Kind eine andere Alternative zur Beruhigung sucht. Wird über das dritte Lebensjahr hinaus am Daumen gelutscht, so kann dies zu bleibenden Verformungen im Kiefer Ihres Kindes führen. Lutscht Ihr Kind darüber hinaus weiter am Daumen, so können ab dem fünften Lebensjahr zu den Verformungen im Kiefer noch andere Verhaltensauffälligkeiten auftreten wie z.B.:

• Zerkratzen der Haut
• Knabbern an Fuß- und Fingernägeln
• Herausreißen der Haare

Dauerhaftes Daumenlutschen kann zu einem sogenannten Lutschhabit führen

In diesem Zusammenhang kann es aus zahnärztlicher Sicht zu einem offenen Biss kommen. Von einem offenen Biss ist immer dann die Rede, wenn ein Spalt auftritt, der sich immer dann zeigt, wenn Ober- und Unterkiefer im Schlussbiss aufeinandertreffen. Ein offener Biss kann zudem zu dauerhaften Bissproblemen führen. Ursache für einen offenen Biss kann das dauerhafte Daumenlutschen sein.

Lutscht Ihr Kind dauerhaft an Daumen oder Fingern, so führt dies zu einem dauerhaften Druck auf die Innenseite der Schneidezähne. Dieser Druck sorgt dafür, dass die Schneidezähne nach außen gedrückt werden. Gleichzeitig bewirkt das Lutschen auch einen Unterdruck, der seinerseits einen Druck der Wangenmuskulatur auf die Seitenzähne auslöst. Wird der Kiefer diesem Druck dauerhaft ausgesetzt, so entsteht eine dauerhafte Verformung, in deren Entwicklung sich die Zunge nach hinten verlagert.

Als Konsequenz entsteht eine Fehlentwicklung von Ober- bzw. Unterkiefer:

• ein lutschoffener Biss – von dieser Verformung ist die Rede, wenn der Unterkiefer sich nach hinten verlagert
• eine Lutschprotrusion – von dieser Verformung ist dann die Rede, wenn der Oberkiefer sich nach vorne hin aufbiegt

Die Formen eines lutschoffenen Bisses sind also als eine erworbene Fehlbildung zu betrachten. Die Konsequenz ist jedoch immer gleich: Die Schneidezähne liegen im Schlussbiss nicht mehr bündig aufeinander auf.

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