Sind nahe Familienmitglieder pflegebedürftig, so muss in den meisten Fällen zeitnah eine Entscheidung getroffen werden. Fällt die Entscheidung für eine Pflege in den eigenen vier Wänden, so kommt auf beide Parteien eine anstrengende Zeit zu. Vor allem die Pfleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie sich einer belastenden Zeit gegenübersehen. Seelisch als auch körperlich werden Sie sich einer völlig neuen Aufgabe gegenübersehen: Der Mensch, der Sie durch Ihr bisheriges Leben begleitet hat, der Ihnen bei allen Fragen zur Seite stand, wird nun selbst von Tag zu Tag abhängiger und ist mehr und mehr auf Ihre Hilfe angewiesen.

Bei all diesen schwierigen Aufgaben, die nun auf Sie zukommen, sollten Sie jedoch die Körperpflege nicht außer Acht lassen. Denn auch diese Aufgaben kann die pflegebedürftige Person nun immer weniger ausüben. Deshalb liegt es auch in dieser Hinsicht an Ihnen, sich um die notwendige Körperpflege zu kümmern.

Mit diesen Tipps können Sie Ihre Angehörigen bei der Zahnpflege sinnvoll unterstützen:

• Damit Sie bei der Zahnpflege alles richtig machen, benötigen Sie natürlich im Vorfeld alle relevanten Informationen. Dazu gehört dann natürlich auch, dass Sie sich ein Bild von dem aktuellen Zustand des Gebisses verschaffen. Sind einzelne lockere Zähne vorhanden, sind Prothesen oder Zahnersatz vorhanden? Der behandelnde Zahnarzt wird Ihnen zudem noch Ratschläge geben können, wie Sie bei der Zahnpflege am besten vorgehen.

• Auch wenn Ihre Angehörigen nun pflegebedürftig sind – versuchen Sie dennoch, so viel wie möglich von der Pflege selbstständig ausführen zu lassen. Schließlich hat die eigene Körperpflege auch etwas mit der Wahrung der eigenen Würde zu tun. Spezielle Zahnbürsten mit einem dickeren Griff haben sich für Senioren besonders gut bewährt. Auch elektrische Zahnbürsten können im Alter noch gut eingesetzt werden. Ähnlich wie bei kleinen Kindern auch können Sie nach der Zahnpflege natürlich auch noch einmal nachputzen und so eine gründliche Pflege gewährleisten.

• Einmalhandschuhe können Ihnen helfen, die Scheu vor einem fremden Mund zu verlieren. Auch wenn es sich in diesem Fall um einen nahen Angehörigen handelt, so liegt verständlicherweise eine normale Scheu vor, auf einmal in einem anderen Mund als dem eigenen herumzufuchteln.

• Besondere Vorsicht ist bei der Reinigung von Prothesen zu beachten. Auch Prothesen sollten nach jedem Essen gründlich gereinigt werden. Dazu müssen sie aus dem Mund genommen werden. Eine weiche Unterlage sollte in diesem Fall immer bereit liegen, damit die Prothese nicht kaputt gehen kann, falls Sie Ihnen doch einmal aus der Hand rutschen sollte.

• Auch die eigentliche Reinigung der Prothese sollte besonders sorgfältig durchgeführt werden. Herkömmliche Zahnpasten rauen die Oberfläche an. Um die Prothese zu schützen, eignen sich milde Reinigungsmittel, die mit einer speziellen Prothesen-Zahnbürste aufgetragen werden können.

• Die Haftcremé sollte ebenfalls von Ihnen aufgetragen werden. Allerdings sollten Sie mit der Haftcreme immer sehr sparsam umgehen. In diesem Fall ist weniger eher mehr.

• Nicht nur die Zähne sollten bei der täglichen Pflege gereinigt werden, sondern zudem auch Zunge, Gaumen und Kieferkämme.

• Neben der täglichen Pflege sollten Sie das Zahnfleisch immer im Auge behalten. Gerade das Zahnfleisch kann viel Aufschluss über vorliegende Erkrankungen geben.

• Trinken ist wichtig! Auch in Bezug auf die Mundgesundheit sollte immer darauf geachtet werden, dass ältere Menschen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

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