Bei dem Wort Hypnose denken viele Menschen zuerst an Pendel und schwebende Gegenstände. Doch Hypnose ist viel mehr. Gerade auch im Zusammenhang mit zahnmedizinischen Behandlungen ist die Hypnose eine beliebte Behandlungsvariante, um Angstpatienten die Angst vor der oftmals unangenehmen Behandlung zu nehmen.

Doch wie funktioniert Hypnose beim Zahnarzt?

Grundsätzlich kann man die Hypnose in zwei Arten unterteilen. Gleich ist beiden Arten jedoch, dass durch die Hypnose ein anderer Bewusstseinszustand herbeigeführt werden soll. Weitläufig bekannt ist die klassische Methode. Diese kommt allerdings in der Zahnarztpraxis eher selten zum Tragen. In diesem Fall wird eher die indirekte Hypnose angewendet.
Indirekte Methode bedeutet einfach nur, dass der hypnotische Zustand fast beiläufig während eines Gespräches einsetzt. Diese Methode findet mittlerweile in vielen modernen Arztpraxen gerade bei Angstpatienten Anwendung.

Beide Hypnose-Arten lassen sich in drei unterschiedliche Stadien der Tiefe einteilen:

Bei der leichten Hypnose-Stufe beginnt zunächst der Puls, ruhiger und vor allem langsamer zu schlagen. Zudem setzt in Armen und Beinen ein scheinbares Gefühl der Schwere ein, gefolgt von Müdigkeit. In diesem Zustand der Hypnose kann es scheinbar ganz von alleine passieren, dass sich die Augen schließen und die Lieder zu flackern beginnen.

In der mittleren Stufe der Hypnose fühlt der Patient sich völlig in seinem Zustand gefangen. Wichtig ist in diesem Zustand, dass äußere Gegebenheiten scheinbar unwirklich werden. Eigene Fantasien werden in dieser Stufe wie ein Film wahrgenommen.

Die dritte Stufe der Hypnose zeichnet sich durch vollkommene Schmerzunempfindlichkeit aus. In diesem Zustand können sogar die Augen geöffnet werden, ohne dass der Patient sich in einem wachen Zustand befindet. Viele Dinge, die während der Hypnose geschehen, sind für den Patienten nach der Behandlung nicht mehr rekonstruierbar.

Warum ist Hypnose besonders gut für Patienten mit Zahnarztangst geeignet?

Entgegen vieler Ammenmärchen kann es nicht passieren, dass Sie aus einer Hypnose-Sitzung nicht mehr erwachen. Selbst wenn dem Hypnotiseur während der Sitzung etwas zustoßen sollte, wird sich der Hypnose-Zustand in einen „normalen Schlaf“ verwandeln, aus dem Sie dann natürlich auch selbstverständlich wieder aufwachen.
Dementsprechend scheint Hypnose doch die perfekte Lösung zu sein, um Angstpatienten eine möglichst schmerzfreie Behandlung bei dem Zahnarzt ihrer Wahl zu ermöglichen. Positiv bei der Hypnose ist demzufolge auch, dass der Patient nach kurzer Zeit selbstständig den Zustand der Trance auch bei Störungen aufrechterhalten kann. Unterschwellig werden Sie erkennen, wie lange Sie den Zustand der Trance besser halten sollten, um so Schmerzen zu vermeiden.
Trotzdem müssen Sie sich nicht davor fürchten, in Hypnose zu Handlungen gedrängt zu werden, die Sie nicht wünschen.
Hypnose ist vielmehr ein Zustand, in dem Sie sich wohlfühlen sollen. Viele Angstpatienten fürchten sich vor den lauten und unangenehmen Geräuschen beim Zahnarzt. Durch den Zustand der Trance in Verbindung mit einer CD mit entspannender Musik sind Sie in der Lage, die ehemals unangenehmen Geräusche in eine angenehme Kulisse zu verwandeln. Sie mögen das Rauschen des Meeres und Motorboote, die galant durch das Wasser flitzen? In Trance kann es Ihnen gelingen, die Bohrgeräusche in die eines solchen Motorbootes zu verwandeln.
Positiv wirkt sich der Trancezustand auch auf das Schmerzempfinden aus. Auch wenn Sie als Patient durchaus wahrnehmen, dass der Zahnarzt Sie gerade behandelt, Schmerzen an sich werden Sie dabei dennoch nicht verspüren.

Hypnose ist eine gute Art, Angstpatienten zu einem gesunden Lächeln zu verhelfen. Möglich ist dies jedoch nur dann, wenn der Patient bereit ist, sich neben seiner Angst auch noch auf eine Hypnosebehandlung einzulassen.
Haben Sie Vertrauen und sprechen Sie Ihren Zahnarzt auf die Möglichkeit einer Behandlung unter Hypnose an. Viele moderne Zahnarztpraxen arbeiten schon mit dieser Methode. Und wer weiß, wenn Sie diese Methode einmal beherrschen, können Sie ganz gewiss noch andere Problembereiche positiv angehen.

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