Wer dachte, Mundwasser und Zahnpasta entspringen der modernen Zahnmedizin, der irrt gewaltig: Babylonische Tontafeln beweisen, dass die ersten Produkte der Zahnpflege bereits vor rund vier Jahrtausenden vor Christi Geburt bekannt waren: Die Menschen vermengten spezielle Pasten und Pulver, um sie anschließend mit den Fingern auf die Zähne zu reiben. Sie sehen also, Mundhygiene und der Traum von gesunden, schönen Zähnen war schon unter unseren Vorfahren verbreitet.

Auch die gesellschaftlichen Damen der römischen Zeiten legten größten Wert auf eine umfangreiche Zahnpflege – allerdings griffen sie auf recht radikale Methoden in Form von Bimsstein und Marmorstaub zurück. Das frühe indische Volk schwor indes auf Pasten aus Ingwer, Salz, Zimt, Muskatnuss, Honig und Sesamöl. Etwa 5 Jahrhunderte vor Christus verwendeten die alten Griechen Zahn- oder Tiermehl für eine gründliche Mundreinigung – dies sollte die Zähne nicht nur stärken und gesund halten, sondern angeblich sogar nachwachsen lassen.

Inhaltsstoffe der modernen Zahnpasta

Keine Sorge: Bimsstein, Marmorstaub, Tiermehl und Honig gehören wirklich in die Vergangenheit und haben in unseren heutigen Zahnpasten nichts verloren. Wer einen Blick auf die Verpackung seiner Zahnpasta wirft, wird in der Regel folgende Inhaltsstoffe (hier in alphabetischer Reihenfolge) vorfinden:

✔ Abrasive Stoffe für die Konsistenz der Pasta (Schleifpartikel sollen Zahnverfärbungen entfernen)
✔ Aluminiumoxid
✔ Chlorhexidin gegen Plaque
✔ Di- und Trisodium
✔ Feuchthaltemittel
✔ Fluoride/Natriumfluorid gegen Karies
✔ Geschmacksstoffe (z. B. Pfefferminze, Menthol, Eukalyptus und Thymol)
✔ Kalziumkarbonat
✔ Kalziumphosphat
✔ Monofluorphosphate zur Remineralisierung
✔ Pyrophosphate gegen Zahnstein
✔ Schaumbildner (Verteilung der Reinigungswirkung)
✔ Silizium
✔ Strontiumchlorid für empfindliche Zahnhälse
✔ Süßstoffe
✔ Triclosan (desinfizierend, antibakteriell)
✔ Verdickungsmittel für die Konsistenz
✔ Zinksalze gegen Mundgeruch

Augen auf beim Zahnpasta-Kauf!

Wir neigen generell dazu, unsere Kaufentscheidung allein auf Preisen oder Marken beruhen zu lassen – im Fall der Zahnpasta ist allerdings der Fluoridgehalt entscheidend. Produkte für Milchzähne sollten zum Beispiel niemals mehr als 0,05 % Fluorid beinhalten – nach Durchbruch der ersten bleibenden Zähne darf die Zahnpasta auch bis zu 1,15 % an Fluorid enthalten. Wichtig ist außerdem, dass die Zahnpasta angenehm schmeckt und die Schleimhäute nicht reizt.

Wer unsicher ist, sollte sich mit den Testberichten unabhängiger Organisationen auf dem Laufenden halten. So fand die Stiftung Warentest zum Beispiel heraus, dass so gut wie alle Zahnpasten, die im Supermarkt erhältlich sind, eine sehr gute Prophylaxe gegen Karies bieten – unabhängig davon, ob es sich um sensitive oder biorepair-Pasten handelt oder ob sie 5,00 € oder gerade mal 0,30 € pro 100 Milliliter kosten.

An dieser Stelle ist aber auch der Hinweis notwendig, dass bestimmte Vorerkrankungen auch besondere Zahnpasten erforderlich machen – die Zahnarztpraxis Ihres Vertrauens wird Sie gerne ausführlich darüber beraten.

Zahnbürste, Zahnpasta – ist es wirklich so einfach?

Auch hier brauchen wir uns nur in den nächsten Supermarkt zu begeben, um festzustellen, dass das Angebot an Mundhygiene-Produkten überwältigend ist. Und dies fängt bereits bei der Auswahl der richtigen Zahnbürste an: gerade oder schiefe Borsten, kurze und lange Borsten, spezielle Borsten für die Zahnzwischenräume. Es scheint mindestens so viele Putzkörper zu geben wie Zahnpasten – wenn nicht noch mehr. Doch muss es wirklich die Zahnbürste mit farbig abgestimmten Borstenzonen sein? Nein, prinzipiell erfüllt auch die schlichte Zahnbürste mit schlichten, geraden Borsten durchaus ihren Zweck – sie ist allerdings nicht mehr ganz so einfach zu finden. Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihre Zähne zweimal täglich gründlich reinigen, dabei aber auch einen allzu starken Abrieb des Zahnschmelzes verhindern.

In diesem Zusammenhang sei auch die Professionelle Zahnreinigung (PZR) erwähnt, die inzwischen so gut wie jede Zahnarztpraxis anbietet. Der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin reinigt Ihre Zähne schonend und gründlich, er bzw. sie entfernt auch die schwer erreichbaren Bakterien und Beläge – auf diese Weise verhindern Sie Parodontitis, Karies und Zahnfleischentzündungen. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin in Ihrer Zahnarztpraxis und lassen Sie sich über die Vorzüge einer PZR beraten.

You May Also Like

Wann lohnen sich Zahnimplantate aus Keramik?

Zahnimplantate aus Keramik stellen eine innovative Lösung im Bereich des Zahnersatzes dar.…

Wie erkläre ich Kindern Karies?

Zähneputzen – ein Thema, bei dem alle Eltern hellhörig werden. Die Kinder…

Studien belegen: Hustensaft verursacht Kariesrisiko

Auch wenn die letzten Spuren von Sonnencreme kaum noch auf der Haut…